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#MiSA Report: Ein Master auch für die Praxis Sozialer Arbeit

Sandra Nieder­berger ist Abtei­lungs­lei­terin bei der Stif­tung Brändi und studiert im Koope­ra­ti­ons­master. Hier spricht sie über ihre Moti­va­tion, im Master zu studieren, über die Verknüp­fung zwischen Studium und Praxis und für wen der Koope­ra­ti­ons­master einen echten Gewinn darstellt.

  • #MiSA Report: Ein Master auch für die Praxis Sozialer Arbeit

Sandra Nieder­berger, Sie sind Abtei­lungs­lei­terin bei der Stif­tung Brändi in Horw. Was sind dort Ihre Aufgaben?

Meine Aufgaben sind sehr viel­seitig. Der Schwer­punkt liegt bei Perso­nalführungs­auf­gaben, ich leite zwei Teams von insge­samt zehn Personen. Weiter umfasst ein kleiner Teil meines Pensums die direkte Alltags­be­glei­tung der Menschen mit Behin­de­rungen auf den Wohn­gruppen.

Weiter habe ich Aufgaben im Leitungs­team, wobei ich überwie­gend agogi­sche Fragen im Haus thema­ti­siere oder auch Wohn­h­aus­ziele mit dem Leitungs­team fest­lege. Stif­tungsübergrei­fend bin ich zudem in einer Fach­gruppe, die sich mit der agogi­schen Prozess­ge­stal­tung und agogi­schen Grund­hal­tung beschäftigt und dies laufend reflek­tiert.

Was ist Ihre Moti­va­tion im Koope­ra­ti­ons­master zu studieren?

Nach dem Bachelor in Sozialer Arbeit wollte ich mein Wissen zur vielfältigen Profes­sion Soziale Arbeit vertiefen und die Zusam­menhänge in der Sozialen Arbeit noch besser verstehen. Zudem habe ich mich durch die Leitungs­auf­gabe, die ich etwa zeit­gleich übernommen habe, in Führungs- und Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lungs­themen vertiefen wollen, wozu ich passend einen zusätzli­chen Themenschwer­punkt in diesem konse­ku­tiven Master wählen konnte.

Wie lässt sich das, was Sie im Master lernen mit ihrer beruf­li­chen Tätigkeit verknüpfen?

Ich konnte aus meinem Vertie­fungs­stu­dium mit den Modulen zum Themenschwer­punkt «Orga­ni­sa­tion, Führung und Koope­ra­tion» einiges mitnehmen. Bspw. konnte ich die Orga­ni­sa­tion analy­sieren und im Team reflek­tieren, wie Abläufe aufge­baut sind, wie diese auch anders gestaltet werden können, bspw. um Hier­ar­chien abzu­bauen. Weiter stellte ich fest, wie wichtig Koope­ra­tion mit anderen Berufs­fel­dern ist und dabei konnte ich meine eigene Exper­tise schärfen und mich besser posi­tio­nieren. Zur Refle­xion meiner eigenen Haltung unterstützen mich die Grund­la­gen­mo­dule im sozi­al­po­li­ti­schen Bereich sowie Theo­rien der Sozialen Arbeit. Mittels Forschungs­mo­dule lernte ich genauer, wie und durch wen Wissen gene­riert werden kann. Vieles davon lässt sich konkret oder in der Refle­xion der eigenen Haltung anwenden.

Welchen Mehr­wert des Masters sehen Sie gegenüber dem Bachelor, den Sie vor ein paar Jahren abge­schlossen haben?

Im Bachelor-Studium in Sozialer Arbeit mit Studi­en­rich­tung Sozialpädagogik habe ich v.a. die Arbeit mit Adres­sat*innen beleuchtet und mir metho­di­sches Wissen erar­beitet. Darüber hinaus werden im Master in Sozialer Arbeit vermehrt die Systeme drum­herum geschärft in den Blick genommen: wie es z.B. zu sozialen Problemen kommt, was da die unter­schied­li­chen Perspek­tiven sind und in welches poli­ti­sche Umfeld diese einge­bettet sind. Hierzu werden auch die eigenen Forschungs­kom­pe­tenzen vertieft, wozu ein Master wichtig ist.

Weshalb braucht es auch einen konse­ku­tiven Master in Sozialer Arbeit?

Ich glaube, dass sich viele nach ihrem Bache­lor­stu­dium mit einem Weiter­bil­dungs­master, MAS, vertiefen wollen. Da muss man sich für ein Thema bzw. Hand­lungs­feld entscheiden. Demgegenüber bleibt der konse­ku­tive Master gene­ra­lis­tisch und fördert die Ausein­an­der­set­zung mit der Exper­tise Sozialer Arbeit und die Weiter­ent­wick­lung der Profes­sion. Dabei wird forschungs­me­tho­di­sches wie theo­re­ti­sches Wissen vertieft und im Projekt­ma­na­ge­ment ange­wendet. Gleich­zeitig hat man auch in einem konse­ku­tiven Master die Möglich­keit sich thema­tisch zu vertiefen. So habe ich in meinem Vertie­fungs­stu­dium die Module zum Themenschwer­punkt «Orga­ni­sa­tion, Führung und Koope­ra­tion» gewählt und absol­viert. Schliess­lich sehe ich auch noch ein wirt­schaft­li­ches Argu­ment: der konse­ku­tive Master ist viel günstiger als ein MAS.

Sehen Sie da auch eine poli­ti­sche Dimen­sion in der Weiter­ent­wick­lung der Profes­sion Soziale Arbeit?

Ja, wenn Soziale Arbeit bspw. auch eigene Forschung betreibt, kann sie mit dem dadurch gene­rierten Wissen besser nach aussen treten.

Wer sollte im Koope­ra­ti­ons­master in Sozialer Arbeit der BFH – HSLU – OST studieren?

Viel mehr Profes­sio­nelle der Sozialen Arbeit. Alle, die für die Profes­sion Soziale Arbeit brennen, deren Viel­sei­tig­keit erkennen und auf sie betref­fende Entschei­dungen, wie bspw. aus der Politik, Einfluss nehmen möchten. Auch solche, die Fragen aus sozi­al­ar­bei­te­ri­scher Perspek­tive zusammen mit Adres­sat*innen vertiefter erfor­schen wollen und dabei die unter­schied­li­chen Ebenen und Zusam­menhänge, wie jene der Lebens­realität Betrof­fener, der Einbet­tung in unter­schied­liche soziale Systeme, etc. mitdenken.

Vielen Dank für das anre­gende Inter­view!

Text: Aaron Rhyner

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