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#MiSA Report: Forschungsprojekt «Mental Load» – Einblick in das Projektatelier des Masters in Sozialer Arbeit

Im Rahmen des Projek­tate­liers PAT führen die beiden Master-Studen­tinnen Lotte Verhagen und Nadine Burt­schi ein Forschungs­pro­jekt zum Thema «Mental Load» durch.

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Unter Mental Load versteht man die Kombi­na­tion aus kogni­tiver und emotio­naler Arbeit, aus der sich eine Belas­tung entwi­ckelt. Mental Load charak­te­ri­siert sich durch drei Merk­male: die Belas­tung ist unsichtbar, gren­zenlos und andau­ernd. Diese Belas­tung ist beson­ders bei Fami­lien ein Thema, da sie in verschie­densten Dimen­sionen einge­bunden und gefor­dert sind (Haus­ar­beit, Betreu­ungs­ar­beit von Kindern und/oder Angehörigen, Erwerbs­ar­beit, Leben als Indi­vi­duum, als Paar etc.). Im Rahmen des Projektes wurden drei Fami­lien inter­viewt, um zu erfahren, ob und wie Mental Load im jewei­ligen Fami­li­en­alltag eine Rolle spielt und wie damit umge­gangen wird. Die explo­ra­tive Befra­gung hat zum Ziel, die emotio­nale Perspek­tive sichtbar und erfahrbar zu machen. Bishe­rige Forschungen zum Begriff Mental Load haben sich nämlich darauf beschränkt, wie Aufgaben im Fami­li­en­alltag aus rein orga­ni­sa­to­ri­scher Sicht bear­beitet, verteilt und gelöst werden können. Damit allein wird man den emotio­nalen Ansprüchen aller­dings nicht gerecht.

Um sich mit der Thematik von «Mental Load» vertraut zu machen, beschäftigten sich die Studie­renden in einem ersten Schritt mit entspre­chender Lite­ratur sowie Studien. In einem nächsten Schritt wurde basie­rend auf der Lite­ra­tur­re­cherche ein grober Leit­faden für die Inter­view­durchführung erar­beitet. Der Leit­faden dient dazu, die drei zentralen Dimen­sionen Haus­ar­beit, Betreu­ungs­ar­beit und Erwerbs­ar­beit im Inter­view zu thema­ti­sieren. Diese halb-offene Heran­ge­hens­weise ermöglicht auch Raum für weitere Dimen­sionen. Nach der Gene­rie­rung einer Stich­probe und der Auswahl der Inter­view­partner:innen wurden die Inter­views durchgeführt und wörtlich tran­skri­biert. Nach einer ersten Codie­rungs- und Kate­go­ri­sie­rungs­phase anhand der deduktiv ermit­telten Dimen­sionen Haus­ar­beit, Betreu­ungs­ar­beit und Erwerbs­ar­beit, stecken die Studie­renden nun im Abschluss der Reali­sie­rungs­phase. Erste Ergeb­nisse lassen erkennen, dass die formu­lierten Dimen­sionen nicht ausrei­chen, um das emotio­nale Erleben von «Mental Load» zu erfassen. Der Projekt­be­richt dient den Auftrag­ge­benden so als Grund­lage für mögliche weitere Forschungs­pro­jekte. Zudem können Hypo­thesen und Empfeh­lungen für die Soziale Arbeit abge­leitet werden. Ende Januar 2023 werden die Studie­renden den Projekt­be­richt abgeben.

Das Master-Studium ermöglicht es, Teil eines realen Projektes zu sein und forschungs­theo­re­ti­sche Vorgänge und Methoden auszu­pro­bieren und anzu­wenden. Die Grund­lagen dafür werden unter anderem in den Basis­mo­dulen vermit­telt. Der Prozess des Projektes wird in einem Refle­xi­ons­be­richt fest­ge­halten und am Ende bewertet – der Fokus liegt somit nicht auf den erar­bei­teten Ergeb­nissen, sondern auf dem Lern­pro­zess der Studie­renden. Dies ermöglicht eine vorbe­halt­lo­sere Heran­ge­hens­weise, da nicht das Ergebnis im Vorder­grund steht, sondern der Umgang mit Heraus­for­de­rungen, Fragen und das Sicht­bar­ma­chen von Lern­ef­fekten und Gedan­kengängen während der Bear­bei­tungs­zeit des Projektes.

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